So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rau,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.
Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;
Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Linsenfutter sagte:
Einen schönen Sonntag.
LG Jürgen
monisertel sagte:
Liebe Eva,
was für ein wunderschönes Gedicht.
Deine Hortensie hast Du perfekt in Szene gesetzt.
Schönen Sonntag
moni
kowkla123 sagte:
Bild und Text wieder super, mache es dir schön an diesem wunderschönen Sonntag, Klaus
zimmermannmon sagte:
Ich liebe dieses Gedicht von Rilke, und deine Hortensie paßt wunderbar dazu!
Liebe Grüße
Monika.